Aufgrund der pandemischen Gefahrenlage wegen des Corona-Virus war beim THW seit März in ganz Deutschland sowohl überregional als auch in den 668 Ortsverbänden der Ausbildungsbetrieb eingestellt worden. Im Vordergrund standen die Gesundheit der ehrenamtlichen THW-Einsatzkräfte und der Erhalt der Einsatzfähigkeit einschließlich der Unterstützung des behördenspezifischen Pandemieplans. Auch die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des THW-Ortsverbandes München-Land waren mehrere Monate täglich im Einsatz. Wegen der Verbesserung der pandemischen Lage läuft der THW-Ausbildungsbetrieb seit Kurzem deutschlandweit wieder an.
Infolge der positiven Entwicklung des Infektionsgeschehens ist es den THW-Ortsverbänden im Regionalstellenbereich München seit dem 05.06.2020 wieder möglich einen Schritt in Richtung Normalität zu gehen. Der Ausbildungsbetrieb konnte in den THW-Ortsverbänden unter Berücksichtigung von Hygienemaßnahmen, dem Abstandsgebot sowie dem Beachten einer maximalen Gruppenstärke von 12 Personen wieder aufgenommen werden. Was bedeutet das für die Ausbildung in den Ortsverbänden?
Den Anfang machte beim THW München-Land die THW-Jugend. Bereits vergangenen Freitag übten die Jugendlichen in Kleingruppen den Umgang mit einer Tauchpumpe. Diesen Samstag folgten die „Großen“.
Wenige Tage vor der Ausbildung erhielten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte eine Vorabinformation per Email. In der Mail wurden die Neuerungen aufgrund des aktuellen Hygienekonzepts erläutert. Das Konzept sah beispielsweise vor, dass die Helfenden sich beim Eintreffen im Ortsverband zunächst die Hände desinfizierten, einstempelten und noch in ziviler Kleidung zum morgendlichen Antreten in den Hof gehen. Anschließend wurde das Umziehen so koordiniert, dass nur eine begrenzte Anzahl von Helfenden sich zeitgleich bei den Spinden umzog. Das Konzept der zeitlichen und örtlichen Trennung sah zudem vor, dass der Teil der Helfenden, der seine Ausbildung in einem Kieswerk absolvierte, bereits um 7:45 Uhr antrat. Hingegen sollten die Helfenden, die ihre Ausbildung im Ortsverband absolvierten, ihren Dienst um 8:30 Uhr beginnen. So sollte eine Überschneidung dieser zwei Teilgruppen vermieden werden. Auch das Ausbildungsende wurde für unterschiedliche Zeiten terminiert. Zuvor mussten die Fahrzeuge, die im Kieswerk genutzt worden waren, gereinigt und die Einsatzfähigkeit wieder hergestellt werden.
Bereits um 7:45 Uhr in der Früh trafen sich die Einsatzkräfte der Fachgruppen Infrastruktur, Notversorgung und Notinstandsetzung sowie der Trupp schwerer Transport, um zu einem Kieswerk zu fahren. Dort wiederholten die Helfenden zunächst theoretische Grundlagen bevor es an die Praxis ging. Danach übte ein Teil der Helfenden seine Geschicklichkeit beim Bedienen verschiedener Baumaschinen (Bergeräumgeräte Bagger und Radlader) und dem Lastkraftwagen Wechsellader mit Ladekran zum Erlangen weiterer Routine. Eine weitere Gruppe übte verschiedene Szenarien unter Verwendung von Pumpen sowie den Umgang mit Schwimmwesten.
Die Bergungsgruppe, der Zugtrupp und die Männer und Frauen in der Grundausbildung begannen ihren Dienst um 8:30 Uhr. Sie blieben für ihre Ausbildung auf dem Gelände des Ortsverbandes. Die Grundausbildung trainierte die korrekte Ausführung von Stichen und Bunden (umgangssprachlich „Knoten“). Die Helferinnen und Helfer der Bergungsgruppe und des Zugtrupps übten das Bewegen von Lasten unter Verwendung unterschiedlichster Hilfsmittel (z. B. Brechstange, Büffelheber, Hydraulikheber).
Zwei Helfende mit Stabsfunktionen bereiteten im Büro unter anderem die Einsätze der letzten Zeit nach. Das Küchenteam kümmerte sich um das leibliche Wohl der Ehrenamtlichen. Das Mittagessen wurde ebenfalls räumlich getrennt im Kieswerk bzw. im Ortsverband eingenommen.
Das Fazit am Ende des Tages war, dass sich alle darüber freuten, mit dieser THW-Ausbildung ein Stück weit zur (neuen) Normalität zurückgekehrt zu sein.