Der 26-Jährige Desmond und der 30-Jährige Mayomi haben eine gemeinsame Vergangenheit, denn beide stammen aus Nigeria und sind über einen beschwerlichen Weg nach Deutschland geflüchtet. Seit einigen Monaten leben sie nun in einer Unterkunft in Oberhaching mit vielen weiteren Flüchtlingen, mit denen sie ähnliche Erlebnisse während der Flucht teilen. Neben dem Angebot an Sprachkursen gibt es in der Flüchtlingsunterkunft wenig Abwechslung. Doch die beiden sind nun seit kurzem Mitglieder im THW Ortsverband München-Land und nehmen an der Grundausbildung teil, welche die Grundlagen im Umgang mit technischem Gerät und verschiedenen Einsatzszenarien vermittelt.
An ihrem ersten Ausbildungstag im THW durften die jungen Männer gleich bei der Ausbildung zur Holzbearbeitung teilnehmen. Dabei galt es mehrere Bäume unter schwierigen Bedingungen zu verarbeiten. Während der Erklärung der technischen Möglichkeiten bei der Holzbearbeitung ging es international her, wobei die Gruppenführer des THW die Details zweisprachig verdeutlichten. Ebenso lernten die Kameraden, dass man in Nigeria ein Beil, sehr viel Handarbeit und Zeit zum Fällen von Bäumen braucht. Die beiden Neuzugänge waren begeistert von dem lehrreichen Tag, der technischen Ausstattung und der Kameradschaft im Ortsverband München-Land. Auch die Ausbilder freuten sich über das gezeigte Interesse und die fleißige Arbeitsweise der beiden Flüchtlinge. Das nächste Ziel ist ein erfolgreicher Abschluss der Grundausbildung, was durch Bestehen einer theoretischen und praktischen Prüfung erfolgt. Danach werden beide in den technischen Zug aufgenommen und können an Einsätzen teilnehmen.
Mit der Ausbildung von Flüchtlingen und Asylsuchenden im Zivil- und Katastrophenschutz übernimmt das Technische Hilfswerk (THW) eine Vorreiterrolle und leistet einen Beitrag zur gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration. Andreas Frank, Ortsbeauftragter des THW Ortsverbandes München-Land, sagt: “Das vom Bundesministerium des Innern und Auswärtigen Amt initiierte Projekt zur Integration ist für unseren Ortsverband eine gute Möglichkeit unser technisches und organisatorisches Wissen weiterzugeben, neue Kameraden zu gewinnen und gleichzeitig unseren praktischen Beitrag zur Integration zu leisten.“