Die THW-Angehörigen wurden am Freitagmittag zu einer Gasexplosion in ein Reihenmittelhaus in Kirchheim gerufen, das zum Unglückszeitpunkt durch ein Ehepaar bewohnt war. Die 91-jährige Ehefrau wurde mit leichten Verbrennungen in eine nahegelegene Klinik gebracht. Ausgelöst wurde die Explosion laut Polizeibericht durch eine 11 kg schwere Propangasflasche, welche die beiden Bewohner für ihren Gasherd nutzten. Ausgehend von der Küche, zerstörte der Druck der Explosion die nicht tragenden Wände zum Flur und WC. Zudem zerbarsten die Fensterscheiben bis ins Dachgeschoss und sogar Teile des Dachs wurden durch die Druckwelle abgedeckt.
Nachdem eine Einsturzgefahr ausgeschlossen wurde, mussten zunächst mögliche Unfallgefahren wie brüchige Wände im Obergeschoss des Hauses mittels Brechstange und Bergungsbeil beseitigt werden. Die Arbeiten zur Instandsetzung des Daches wurden mithilfe eines Krans mit Arbeitskorb und einer Drehleiter der Feuerwehr unterstützt. Ausgestattet mit Absturzsicherungen konnten zwei Helfer des THW das Dach in luftigen Höhen wieder eindecken. Auch die Eigentumssicherung von Gebäuden gehört zu den Aufgaben des Technischen Hilfswerks, weshalb alle Fenster und Türen mit OSB-Platten passgenau verschalt wurden. Die Holzzuschnitte wurden mittels einer Kreissäge direkt vor Ort durchgeführt. Andreas Kellermann, Zugführer des THW, ist mit der Arbeit sehr zufrieden und sagt: „Dieser Einsatz spiegelt ein Szenario wieder, das laufend in Übungen trainiert wird und zeigt, dass sich dies durch eingespielte Abläufe und schnelle Herangehensweisen vor Ort auszahlt.“
Beide Bergungsgruppen mit insgesamt 19 Helferinnen und Helfern des Ortsverbandes München-Land waren mit zwei Gerätekraftwagen (GKW), einem Mannschaftslastwagen (MLW) und einem Mannschaftstransportwagen für technische Hilfe auf Verkehrswegen (MTW THV) vor Ort. Zudem bildete der Mannschaftstransportwagen Zugtrupp (MTW ZTr) eine Befehlsstelle für die Koordination der THW-Einsatzkräfte.